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Eisenhüttenstadt (illo) Der Lebenshilfe für geistig behinderte Menschen e.V. fuhr eine besonder Überraschung ins Haus: ein fünftüriger VW Golf, ausgestattet für die speziellen Bedürfnisse des Vereins. Gesponsert wurde dieses Fahrzeug zu 80 Prozent von der „Aktion Sorgenkind“, der Eigenanteil setzt sich aus vielen privaten Spenden zusammen.

Zwischen Antragstellung bei der „Aktion Sorgenkind“ und der Genehmigung durch das Gremium vergingen, so Jana Krahe von der Lebenshilfe, nur vier Wochen. Und eine weitere Überraschung wird Ende des Jahres kommen: ein VW Kleinbus mit einer Hebebühne für Rollstuhlfahrer.

Mit diesen Fahrzeugen ist es nun möglich, die Frühförderung und den Familienentlastenden Dienst (FED) auszubauen Denn der Bedarf ist groß. Jana Krahe: „Wir könnten schon rund um die Uhr arbeiten. Wir bräuchten aber mehr Räume.“

Die Frühförderung befindet sich seit Januar dieses Jahres im Aufbau. Es ist eine Therapie- und Beratungseinrichtung für Behinderte, von Behinderung bedrohte, sowie verhaltensauffällige Kinder von null Jahren bis zum Eintritt ins Schulalter. Vom Jugendamt der Stadt wurden zwei Räume in der Kindertagesstätte 7b zur Verfügung gestellt. Jeden Dienstag zwischen 14 und 17 Uhr können sich hier Eltern Rat holen und die Betreuung durch verschiedene Fachkräfte in Anspruch nehmen. Kontakte sind täglich auch über den Sitz der Lebenshilfe in der Gubener Straße 32 in Eisenhüttenstadt möglich.

Zur Frühförderung gehören solche Fachkräfte wie Reha-Pädagoge, Kinderärztin, Sprachheilerzieherin, Frühförderin, sowie eine Physiotherapeutin. Auch eine häusliche Betreuung ist möglich. Und eben für diese wurde das Auto dringend benötigt. So begleitet die Frühförderin Bettina Prokon Eltern mit ihren behinderten Kindern zum Arzt und zu den Behörden.

Ein weiterer Service der Lebenshilfe ist der FED. Der funktioniert rund um die Uhr, auch am Wochenende und ist beispielsweise als Hilfe in Haushalten mit behinderten Kindern gedacht. Der Dienst kann aber auch von Müttern in Anspruch genommen werden, die einfach mal einkaufen müssen oder nach einem anstrengenden Tag ins Theater wollen. Der Service kostet 2,50 Mark je Stunde bzw. 20 Mark am Tag. Im Vorfeld des Dienstes werden mit jenen Eltern bzw. Alleinerziehenden, die ihr behindertes Kind dem FED für ein paar Stunden anvertrauen wollen, Gespräche geführt, um eine Vertrauensbasis aufzubauen. Die Eltern können dann entscheiden, ob sie ihr Kind in Räumen des Vereins oder zu Hause betreuen lassen wollen. – Also auch hier ist für die Fahrstrecken ein Auto unentbehrlich.