MOZ, 21./22.09.2019

 

Kommentar Janet Neiser zur Wohnstätte "Vergißmeinnicht"

"Vergißmeinnicht" - das ist der Name und das Motto des Wohnheims für geistig und schwerstmehrfachbehinderte Menschen in Eisenhüttenstadt. Was dort von den Mitarbeitern geleistet wird, ist aller Ehren wert und kann nicht hoch genug geschätzt werden. Ihre Arbeit ist Schwerstarbeit - physisch und psychisch. Dass es kein leichter Job  ist, zeigt sich auch daran, dass dieses Heim, landesweit, wenn nicht sogar bundesweit einzigartig ist. Eine solche Konzentration von schwerstbehinderten Menschen gibt es sonst nirgendwo. In Eisenhüttenstadt ist dies aus der Geschichte begründet. Zu DDR-Zeiten wurde die Wohnstätte am Wasserturm für behinderte Kinder gegründet. Noch immer leben einige der "Ureinwohner" in dem dortigen Haus. Sie sind erwachsen geworden, leben ihr Leben - mit helfenden Händen. Derzeit wohnen einige von ihnen zu zweit in einem Zimmer, das soll sich ändern. Einzelzimmer sind nun vorgeschrieben. Doch glaubt man Experten vor Ort, braucht manch Bewohner  diese Zweisamkeit. Es handet sich also mal wieder um ein Gesetz, das möglicherweise gut gemeint, aber fernab von der Basis entstanden ist.