Recht ausgelassen war die Stimmung bei der Faschingsfete im Wohnheim der Lebenshilfe. Mit den Behinderten feierten Schüler der Grundschule 5. Foto: privat

MOZ, 14.März 1996

Kinderbowle, gefüllte Knallbonbons mit Süßigkeiten und Buntstiften

Fasching feiern — Warum nicht mit Behinderten? Die Idee entstand im Wohnheim der Lebenshilfe. warum nicht einmal Fasching feiern mit Behinderten und Nichtbehinderten. Ja, warum eigentlich nicht, und so wurde die Klasse 4h der Grundschule 5 daraufhin angesprochen. Frau Kaiser, die Klassenlehrerin war von der Idee begeistert, sie sprach mit ihren Schülern darüber. Der größte Teil der Klasse fand die Idee gut, jedoch einige Schüler waren da anderer Meinung. Es war schließlich eine freie Entscheidung.
Am Rosenmontag war es nun soweit. Gespannt warteten wir auf unsere Gäste. Kostümiert trafen die Schüler gegen 14 Uhr in unserem Wohnheim ein. Nach der Begrüßung überreichte uns die Klassensprecherin im Namen der Klasse eine Geldspende von 30 Mark, Spielzeug sowie einen Blumenstrauß als Dankeschön für die Einladung. Anschließend wurden die Schüler durch die Räumlichkeiten geführt, so konnten sie sich einen Eindruck vom täglichen Leben der Behinderten machen. Für das leibliche Wohl wurde auch gesorgt, ein Leckerbissen waren die mit Schokolade gefüllten Pfannkuchen und selbstgebackener Kuchen. Es gab u.a. auch Kinderbowle, Knallbonbons mit Süßigkeiten und Buntstiften gefüllt.
Natürlich gab es noch andere Überraschungen, das Bällchenbad und die Springburg, wo sich die Bewohner und Schüler gemeinsam so richtig austoben konnten und sich kennenlernten. Höhepunkt des Nachmittages war die Aufführung eines Puppenspieles, die bei den Bewohnern und Schülern gut ankam. Auch die Schüler lieferten ihren Beitrag mit einem sehr schönen Programm, was auch inhaltlich sehr stark ausgeprägt war. Damit bereiteten sie unseren Bewohnern sehr viel Freude. Uum Schluß können wir sagen, daß es eine sehr schöne und auch gelungene Faschingsfeier gewesen ist. Sie zeigte, daß Behinderte und Nichtbehinderte sehr gut miteinander leben können. Integration — Ist das nicht ein Ziel unserer Gesellschaft? Nur gemeinsam sind wir stark. Bis zum 2. Treffen.

I. Schulz,
eine Mitarbeiterin des Wohnheimes Lebenshilfe Eisenhüttenstadt