Der OderlandSpiegel, 28.Juli 1996
Eisenhüttenstadt (ilz). Boxweltmeister Henry Maske übergab am Donnerstag einen Sheck in Höhe von 35.000 Mark an das Eisenhüttenstädter Heim für Behinderte "Vergißmeinnicht". "Eine solch hohe Summe haben wir bisher noch nie als Spende erhalten", freute sich die Heimleiterin Hedemarie Gauger.
Reichlich Medienrummel begleitete den Auftritt von Boxweltmeister Henry Maske am vergangenen Donnerstag im Eisenhiittenstädter Heim für Behinderte "Vergißmeinnicht". Der "Gentleman“ ließ bitten, und wie immer waren alle sowas von aufgeregt. Die anrückende Journalistenmeute von Presse, Rundfunk und Fernsehen wollte natürlich um jeden Preis ein paar Worte des Champs für Ihre Mirkophone und Schreibblöcke erhaschen. Schließlich war der Grund seines Besuchs im Heim am Wasserturm auch ein edler. Der ehemalige Spartakiadesieger aus Frankfurt (Oder) brachte einen symbolischen Scheck über 35.000 Mark mit, den er der Leiterin des Wohnheimes, Heidemarie Gauger, iür die weitere Ausgestaltung des Wohnheimes überreichte.
Da störte es auch wenig, daß der Heimbewohner Mario Schmitt mit seinem Rollsiuhl Mühe hatte, durch die Journalistenschar hindurchzukommen, um Henry Maske das "Dankeschön" im Namen aller Mitbewohner des Heimes zu überbringen. "Ich kenne Henry Maske aus dem Fernsehen", sagte der 18jährige Mario Schmitt. "Als ich Henry Maske vorhin sah, habe ich ihn sofort erkannt.“ Mario hatte den Boxchampoin auch in der Sendung "Wetten, daß.." gesehen.
Später saß der junge Rollstuhlfahrer bereits wieder mit seiner Betreuerin auf einer Terasse, als Deutschlands Faustkämpfer Nummer eins den Journalisten Rede und Antwort stand.
Die 35.000 Mark, die Maske dem Heim spendete, sind die Hälfte des Geldes, das er für die Versteigerung seines letzten Wettkampfmantels erhielt. Die andere Hälfte spendete der Franklurter für die Opfer des Flugzeugunglücks vor der Domenikanischen Küste vom Februar dieses Jahres.
„Ich habe mich entschlossen, daß Geld immer hir konkrete Objekte zu geben", erklärte der Weltmeister. "Wenn alles in einen großen Topf kommt, weiß man später nicht mehr, wo das Geld landet." In Eisenhüttenstadt sei er oft mit seinen Kindern, war von Henry Maske zu hören. Im kleinen Tierpark auf der lnsel ist ‚er hin und wieder zu Besuch. "So etwas hat Frankfurt (Oder) nicht zu bieten", schmeichelte "Sir Henry" den Einheimischen.
Nach dem obligatorischen Pressetermin ging Henry Maske noch durch die Räume des Heimes und gab bereitwillig Autogramme. lm Eisenhüttenstädter Wohnheim für Behinderte "Vergißmeinnicht" leben zur Zeit 50 Schwerst- und Mehrfachbehinderte. Sie sind im Alter zwischen l3 und 31 Jahren.
Maske hatte bereits fünf seiner Wettkampfmäntel für wohltätige Zwecke versteigern lassen.