Viel Platz: Heimleiterin Heidemarie Gauger (h,l.), Betreuerin Karen Bergel (h.r.) und die Bewohner Diana Eichert (v.l.) und Mario Schmidt (v.r.) begutachten den neuen Bus. Foto: GMD/ Freitag

 

MOZ, 03.Mai 2006

Freude bei Vergißmeinnicht über das Auto

Eisenhüttenstadt (cam/MOZ) Der neue Bus von Vergißmeinnicht in der Berliner Straße war lange Gesprächsthema im Heimrat des Behinderten-Wohnheims. „Die haben mich die ganze Zeit bemeckert: wann kommt er denn endlich?“, sagt die Heimleiterin Heidemarie Gauger. Im Juni 2004 hatte sie bei der Aktion Mensch einen Antrag auf Förderung gestellt, seit Dezember 2005 hat das Wohnheim nun den neuen Bus.

„Leider konnten wir bislang noch nicht damit fahren“, sagt Heidemarie Gauger. „Es war ja immer Eis und Schnee.“ Der Bus soll vom Bereich Förderung und Beschäftigung genutzt werden. Hier finden die Bewohner Betätigung, die zu alt für die Schule und zu schwach für eine geregelte Arbeit sind. „Einmal in der Woche kochen wir gemeinsam, wir bieten Aktivitäten im musischen und bildnerischen Bereich an und machen Übungen, um das ganz alltägliche Leben zu bewältigen wie zum Beispiel Wäsche zusammenzulegen“, sagt Karen Bergel, Betreuerin bei Vergißmeinnicht.
Der Bus soll für Ausflüge in die Stadt und für Reisen zu Veranstaltungen genutzt werden. „Wir waren zum Beispiel schon in Frankfurt im Ballett oder im Kino. So können wir uns besser in das Leben integrieren“, sagt Karen Bergel.

Vor Jahren hat Aktion Mensch dem Wohnheim bereits einen Bus finanziert. Seit 2001 steht er bei der City-WG, einer Außenstelle des Wohnheims im Pionierweg. Der Förderungsantrag für den neuen Bus hat Aktion Mensch lange geprüft, bevor es den Zuschlag gab. Heidemarie Gauger musste viel Überzeugungsarbeit leisten. 42.000 Euro schoss Aktion Mensch dann zu. Die restlichen 12.000 Euro musste das Wohnheim selbst aufbringen. Die Bewohner sind froh, über den neuen Bus. „Wir haben lange darauf gewartet“, sagt Mario Schmidt. „Ich finde es sehr gut, dass wir den Bus jetzt haben. Nun können wir öfter mal rausfahren.“