MOZ 10.Juni 2008

Familien können auf den Verein zählen

Traditionelles Sommerfest der Lebenshilfe auf dem Hof des Hauses der Vereine

Eisenhüttenstadt (jp) Strahlender Sonnenschein lag am Freitag Nachmittag über dem Hof des Hauses derVereine im Stadthafenweg, wohin der Verein Lebenshilfe e.V. zu seinem traditionellen Sommerfest eingeladen hatte. Dort feierte man an diesem Tag auch das 15-jährige Bestehen der ambulanten Dienste. „Drei unserer Abteilungen, die Frühförder- und Beratungsstelle, der Familien entlastende Dienst und die Freizeit- und Begegnungsstätte wurden 1993 gegründet“, berichtete Katrin Plink, Leiterin der mobilen Dienste des Vereins, „und wir betreuen im gesamten Landkreis Oder-Spree inzwischen 250 behinderte Menschen.“ Dabei steht als ein Schwerpunkt die Frühförderung von Kindern, die mit geistiger Behinderung geboren werden, auf dem Programm.
Damit verbunden ist eine umfangreiche Betreuung der Familien. Bis in das Erwachsenenalter hinein können die Kinder in der Freizeit- und Begegnungsstätte einer gemeinsamen Freizeitgestaltung nachgehen, gemeinsame Reisen werden veranstaltet und Ausflüge führten bis an die Ostsee und in den Saurierpark Kleinwelka. „Darüber hinaus gibt es viele andere Aktivitäten wie Schwimmen und Bowlen, die gern angenommen werden“, so Katrin Plink. Wollen die Eltern der behinderten Kinder einmal in den Urlaub fahren oder müssen sie im Krankenhaus betreut werden, tritt der Familien entlastende Dienst in Aktion und kümmert sich um die Kinder. "Darüber hinaus zu unserem Verein auch das Heim Vergißmeinnicht am Fürstenberger Wasserturm und die City-WG, die betreute Wohnstätte für Erwachsene im Pionierweg“, fügt Vereinsgeschäftsführer Lutz Beyer hinzu. Sehr gute Beziehungen gibt es auch zu den Lebenshilfe-Werkstätten, die jedoch nicht zum Verein gehören, sondern ein juristisch Träger sind. „Eine sehr gute Zusammenarbeit verbindet uns auch mit dem Jugendamt“, so Beyer, „wenn Auffälligkeiten in Familien festgestellt werden, bekommen wir entsprechende Hinweise und können helfend eingreifen. Das hat sich besonders dort bewährt, wo das Kindeswohl gefährdet war.“
„Wenn wir heute so zurück denken, hat die Arbeit der Lebenshilfe ziemlich chaotisch an gefangen“, erinnert sich die Vorstandsvorsitzende Asta Junghardt, „wir sind durch die Republik gefahren und haben erst einmal Informationen gesammelt, wie die Arbeit zu organisieren ist.“ Damals stand der Familien entlastende Dienst im Vordergrund, damit den Eltern ein Urlaub gewährleistet werden konnte, indem sie sich auch von den Mühen der Pflege erholen konnten. Als problematisch erweist sich dabei immer wieder das es gerade fiür diesen Dienst keine gesetzliche Finanzierung gibt, so dass man auf Spenden und andere Geldquellen angewiesen ist. Manchmal gibt es dafür auch Fördermittel, aber das sind dann Entscheidungen, die vorher nicht in die Planung einbezogen werden können. Dem gegenüber gewähren die Krankenkassen finanzielle Unterstützung. „Wir finanzieren zum Beispiel die Ferienfahrten der Kinder“ berichtete Kerstin Jank, die als Vertreterin der Brndenburgischen BKK zum Sommerfest gekommen war. Während Asta Junghardt das Sommerfest eröffnete und sich bei ihren Mitarbeiterinnen für die geleistete Arbeit bedankte, bereitete sich die Tanzgruppe auf ihren Auftritt vor und die ersten Kinder fanden sich an der Hüpfburg, der Mal- und Bastelstraße sowie an den Punkten für die sportliche Betätigung ein.