Der OderlandSpiegel, 09.September 2011
Ideenreich gefeiert
Mittelalterliches Flair herrschte für einen Nachmittag bei der Lebenshilfe e. V. im Wohnheim „Vergißmeinnicht“ in Fürstenberg am Wasserturm.
Das Wohnheim begeht sein 100-jähriges Bestehen und deshalb wurde nun ausgiebig gefeiert. Im Jahr 1911 eröffnet, bildete der Wasserturm von 1930 immer ein Wahrzeichen für das Wohnheim. Ab 1956 wurde das Gebäude als Alten- und Pflegeheim genutzt. 1976 wurden dort psychisch kranke Kinder und Jugendliche untergebracht. 1981 wurde daraus ein Kinderpflegeheim und seit 1993 hat die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung das Heim in freier Trägerschaft übernommen. In mühevoller Arbeit fanden nach der deutsch-deutschen Wende Umbau- und Sanierungsmaßnahmen statt. 1994 entstand das Taubenhaus, 1995 gab es einen Neubau und 1997 wurde das Haupthaus umgebaut. Aufgrund der geringen Kapazität an Ein- und Zweibettzimmern wurde 2001 eine City-WG im Pionierweg geschaffen. „2010 entstand die Tagesstätte am Rosenhügel, um den Menschen mit nicht ganz so schwerer Behinderung einen strukturierten Tagesablauf zu geben”, erläutert Heimleiterin Heidemarie Gauger. Zurzeit leben im Wohnheim „Vergißmeinnicht“ am Wasserturm 52 Erwachsene. „Etwa 76 Arbeitskräfte sind hier tätig”, erklärt Heidemarie Gauger, die schon 30 Jahre im Heim arbeitet. Wichtig sei es, den Menschen ein familiäres Zuhause zu geben, so dass sie nicht isoliert sind.
Am Jubiläumstag wurde fröhlich gefeiert. Ein Ritter, Töpferhandwerk, Burgfräulein und Hofnarr, Kutschfahrten und Disco wurden geboten. In gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen ließ es sich angenehm plaudern. Die Bürgerstiftung Eisenhüttenstadt unterstützte dieses Fest mit 800 Euro.