Dicht gedrängt und gut gelaunt: Im Foyer des Obergeschosses wie auch auf den Gängen des Friedrich-Wolf-Theaters war am Sonnabend Abend kaum ein Durchkommen. Der Einladung von EKO Stahl GmbH und Stadt Eisenhüttenstadt zum Neujahrsempfang waren viele Gäste gefolgt. Foto: GMD/ Arendsee

MOZ, Januar 2006

Stimmungsvoller Neujahrsempfang von EKO Stahl und Eisenhüttenstadt — auch wenn eine Nachricht unpassend kam

Eisenhüttenstadt (MOZ) Es ist das wichtigste gesellschaftliche Ereignis zum Jahresanfang und dementsprechend gut besucht - der Neujahrsempfang. In diesem Jahr luden erneut die EKO Stahl GmbH und die Stadt Eisenhüttenstadt gemeinsam ins Friedrich-Wolf-Theater ein. Hunderte Vertreter der Wirtschafts- und Finanzwelt, Vereine und Nachbarkommunen, Bundes- und Landtagsabgeordnete, Stadtverordnete und Gewerbetreibende folgten der Einladung und verbrachten gemeinsam besinnliche und vergnügliche Stunden. Waren es in den Vorjahren bei den Empfängen Spendensammlungen für gemeinnützige Zwecke, galt in diesem Jahr dem Erhalt des Amtsgerichtes die Aufmerksamkeit. Hunderte trugen sich in die dafür ausgelegten Unterschriftenlisten ein. Zu Beginn des Neujahrsempfanges hatten sich die Gäste zu einer Gedenkminute für den verstorbenen Alt-Bundespräsidenten Johannes Rau von ihren Plätzen erhoben.

 

Von WALTRAUT TUCHEN

Der Zeitpunkt für die Veröffentlichung hätte nicht unpassender sein können: Kurz vor dem Neujahrsempfang waren Pläne eines britisch-indischen Stahlkonzerns zur "feindlichen Übernahme" des Unternehmens Arcelor — in dessen Verbund EKO eine bedeutende Rolle spielt — bekannt geworden (MOZ berichtete). Doch wer befürchtet hatte, dass sich damit ernsthaft Schatten über die fröhliche Stimmung dieses Abends gelegt hätte der irrte. Dazu trugen nicht nur die auf die Meisterung künftiger Aufgaben gerichtete Rede von Bürgermeister Rainer Werner bei, sondern auch die Worte von Jürgen Schachler, Vorsitzender der EKO-Geschäftsführung. Die Zuhörer ließen sich gern von seinem Optimismus anstecken, Auch angesichts dieser neuen Nachricht sollte den EKO Mitarbeitern und auch den Menschen in der Region nicht bange werden. sagte Schachler Es könne eine etwas andere Ausrichtung der Strategie geben, aber die Kompetenz der Mitarbeiter, die Qualität der Erzeugnisse, die Stellung von EKO bei der Flachstahlproduktion, all das seien sehr gute Voraussetzungen, auch mit dieser neuen Herausforderung fertig zu werden. "Für mich ergeben sich keine Risiken aus dieser Entwicklung. Die Zukunft von EKO ist ausgesprochen gut und gesichert. Zusammen mit dem Engagement von Eisenhüttenstadt wird sie auch weiter gut sein“, machte Schachler den Anwesenden Mut. „EKO bewies doch schon in der Vergangenheit, dass es Weltmeister in der Anpassung ist, wenn man bedenkt, welche Entwicklung es in den vergangenen 12, l3 Jahren erlebte. All das brachte auch immer Lerneffekte. Ich glaube, die Situation ist unter Kontrolle.“

Für die Gestaltung der Zukunft jedoch wurden alle in der Region gebraucht, auch die Jugendlichen, die im EKO eine exzellente Ausbildung erhalten. Mit beitragen zu der guten Grundstimmung, mit der man ins neue Jahr gehe, soll auch die Unterzeichnung eines Vertrages zwischen der Kulturklubstiftung des EKO und der Stadt Eisenhüttenstadt zugunsten der Erhaltung des Clubs „Hans Marchwitza“. Die Unterzeichnung dieses Vertrages, der die Vielfältigkeit kultureller und künstlerischer Angebote in der Stadt mit bewahren soll, nahmen Rolf-Rüdiger Henrich und Eisenhüttenstadts Bürgermeister vor. Rainer Werner hatte zuvor schon deutlich gemacht, dass es trotz finanzieller Probleme in der Stadt keinen Kahlschlag bei Kultur- und Sporteinrichtungen geben werde, Er sicherte zu, dass die Stadt alles daran setze, die Rahmenbedingungen für den Wirtschaftsstandort Eisenhüttenstadt positiv zu gestalten. Die gute Entwicklung, die der Binnenhafen nähme und weitere sachte Zeichen auf Ansiedlung neuer Unternehmen würden optimistisch stimmen. Jeder, so Werner, sollte seinen Teil dazu beitragen. dass Eisenhüttenstadt positiv wahrgenommen werde. Postkarten mit Abrissmotiven, wie von der Fürstenberger Bürgerinitiative herausgebracht, seien kontraproduktiv.
Teilnehmer des Abends nach Schlagzeilen befragt, die sie sich für die Stadt und die Region wünschen, mussten nicht lange überlegen. Für Sabine Richter. Filialleiterin der Dresdner Bank. könnte eine solche lauten „Entbindungsstation überfüllt — Babyboom in Eisenhüttenstadt“, Jürgen Schachler würde sich freuen über „Alle Ziele erreicht“ und Hannelore Guschel, Geschäftsführerin des Krankenhauses, würde ein gutes Gefühl haben bei „Zukunft des Eisenhüttenstädter Krankenhauses gesichert“.

Mit der Auszeichnung verdienstvoller Ehrenamtlicher, wurde der offizielle Teil des Abends beendet. Bereichert worden war dieser durch Musikdarbietungen der Sushi-Connection, einer Musikformation des Brandenburgischen Staatsorchesters, und den Via Divas, Tänzerinnen der Universität Viadrina. Die vielen Gäste ließen es sich anschließend bei Speis und Trank und Tanz bis weit in die Nacht gut gehen, Und manch einer nutzte die Gelegenheit, ein Problem vor dem langen Dienstweg zu bewahren — am Tisch in lockerer Gesprächsrunde ließ sich Vieles schneller und effektiver klären.

Verdienstvoll
Für ihre ehrenamtliche Tätigkeit in Eisenhüttenstadt wurden geehrt: Jörg Bode, Manfred Borchert, Werner Konrad, Peter Groß, Dagmar Hummel, Irmgard Kossatz, Herbert Krause, Andrea Ludwig, Helga Otto und Wolfgang Placzek