Märkischer Markt, 28.11.2007
Lebenshilfe Eisenhüttenstadt e.V. kann mit dem Bau eines Sinnesgarten starten
Weihnachten steht vor der Tür und die Zeit für Geschenke ist da. Jeder Mensch freut sich über Aufmerksamkeiten, die man erhält und keiner soll vergessen werden. Über einen 2.000 Euro Scheck, konnte sich am Mittwoch Frau Gauger, Heimleiterin vom Wohnheim Vergißmeinnicht in Eisenhüttenstadt freuen. Spendiert hat das Geld C & A, die die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung unterstützten möchte. Frau Gauger erzählte, was damit passiert und berichtete, dass ein Sinnesgarten für die Behinderten entstehen soll. Die ersten Arbeiten sind im Gange, im Frühjahr sollen Hochbeete, wo Kräuter, Rosen und andere Pflanzen ihren Platz bekommen, folgen. Eine Klangschmiede ist in Planung, ein Sprudelstein soll gesetzt werden und eine Rollstuhlschaukel, wo die Behinderten mit Rollstuhl und Betreuer Platz haben, ist ein weiteres großes Ziel. Ist im Mai alles fertig, wird das mit einem schönen Fest gefeiert. Hier und da fehlt noch etwas Unterstützung, aber viele haben schon geholfen. Wer der Lebenshilfe Ortsvereinigung Eisenhüttenstadt e.V. etwas unter die Arme greifen will, der kann sich über das Telefon 03364 / 75 27 10 informierten oder auch in der Berliner Straße 15a vorbeikommen. Jede Hilfe ist wieder ein Stück Fortschritt, damit es den Menschen, die sich nicht selber helfen können, in unserer Gesellschaft gut und noch besser gehen kann. dg
MOZ 28.06.2007
Lebenshilfe-Heim „Vergißmeinnicht“ möchte Sinnesgarten anlegen
Von Janet Neiser
Eisenhüttenstadt (GMD) Noch sieht er trist aus, der kleine Garten neben dem Lebenshilfe Wohnheim „Vergißmeinnicht“ am Wasserturm in Fürstenberg. Im Schatten des prächtigen Lindenbaums tummeln sich bisher nur ein paar Ameisen. Die Holzbank ist verwaist, der Rasen wartet auf Besucher. Das Leben der 52 mehrfach schwerstbehinderten Bewohner spielt sich bisher vor allem im Inneren des Hauses ab – wenn sie nicht zum Arzt oder in eine der Behindertenwerkstätten müssen. Sie leben in ihrer eigenen kleinen Welt. Und diese Welt soll bald einen neuen Farbtupfer erhalten – einen Sinnesgarten, in dem sie Natur riechen, tasten, sehen, hören und sogar schmecken können. Man könnte auch sagen, rund um die Linde soll ein Fleckchen Erde entstehen, auf dem sie sich mit der Natur verbinden.
„Die Stahlstiftung unterstützt uns dabei mit 13.618 Euro“, freut sich Heimleiterin Heidemarie Gauger und zeigt einen Entwurf für das ehrgeizige Vorhaben, den die Eisenhüttenstädter Grün & Haus Planungsgesellschaft mbH (GHP) angefertigt hat. Neben einem Sommerhäuschen aus Holz sollen mit Pflanzen berankte Sichtschutzwände den Garten zum Parkplatz abgrenzen, und innerhalb des Terrains, das nicht größer ist als einen Kleingartenparzelle, werden Erlebniselemente integriert. „Wir können uns da eine Wasserwand vorstellen und eine Tastsäule aus verschiedenen Materialien“ erklärt Verena Schmitt, die Geschäftsführerin von GHP. Und dann hat sie bei ihrer Recherche für den Lehrpfad der Sinne noch etwas entdeckt: einen „Summstein“. Der hat eine Aushöhlung, und sobald man dort den Kopf reinsteckt und etwas summt, wird der eigene Körper in wohlwollende Schwingungen versetzt. Eine Massage von innen, die bereits von alten Kulturen zu Heilungszwecken eingesetzt wurde.
Klingt gut, findet auch Heidemarie Gauger. Doch dieser Stein ist momentan noch Zukunftsmusik. Viel wichtiger für den Anfang sind neue Pflastersteine und die Bepflanzung der trostlosen Fläche. Die soll nach noch mehr Rosen und vor allem nach vielen Kräutern duften. Diese müssten allerdings möglichst erhöht in den Boden gebracht werden. Schließlich können sich die Bewohner von „Vergißmeinnicht“, die durchschnittlich zwischen 25 und 35 Jahre alt sind, nicht mal eben so bücken, um zu schnuppern. Sie sitzen oft im Rollstuhl, brauchen ständig Betreuung und sind in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Aber wenn sie nicht zur Natur können, kommt die Natur eben zu ihnen.
Doch das ist teuer. Die Gesamtkosten für das barrierefreie Paradies belaufen sich auf etwa 30.000 Euro. Da müssen unter anderem Elektro- sowie Wasseranschlüsse gelegt werden und jede Menge Kräuter und Sträucher sind notwendig. Baubeginn soll möglichst noch in diesem Jahr sein. „Hilfe benötigen wir allemal“, sagt Heidemarie Gauger.
Wer die Lebenshilfe bei dem Projekt finanziell oder materiell unterstützen möchte, kann sich unter Tel. 03364 75 27 20 melden.
Schlaubetal-Kurier, Dezember 2019
So, oder so ähnlich wird es wohl klingen, wenn der FED seine Angebote für Menschen mit geistiger Behinderung in der WfbM verteilt. Aber wer ist der FED und die WfbM?
Die WfbM ist die Werkstatt für behinderte Menschen in der Ringstraße 7 in Eisenhüttenstadt, den meisten in der Stadt als Oder-Neiße-Werkstätten bekannt. Ihr Grundsatz lautet: „Menschen mit und ohne Behinderung haben die gleichen Lebensgrundbedürfnisse und Rechte“. Die Werkstatt handelt nach den Idealen, Zielen und Aufgaben der bundesweit organisierten Lebenshilfe.
Und der FED, ist der Familienentlastende Dienst der Lebenshilfe Landkreis Oder Spree e.V.. Mit seinen Angeboten unterstützt der FED Familien und Angehörige mit geistiger Behinderung. So gibt es wöchentliche Freizeitangebote für Kinder, Jugendlichen und Erwachsene, die begehrten Urlaubsfahrten mit Rundumbetreuung, Disco Veranstaltungen, Kochkurse und vieles mehr.
Der Familienentlastende Dienst hat aber mehr zu bieten. Nicht nur die Betreuten der Werkstatt und Schüler der Pestalozzischule finden hier kompetente Ansprechpartner, sondern auch die Eltern, Angehörigen und gesetzlichen Betreuer. erhalten Unterstützung u.a.
- Stundenweise, tageweise und mehrtätige Betreuungs- und Pflegehilfen, wahlweise im familiären Umfeld oder in den Betreuungsräumen des FeD in der Maxim-Gorki-Straße in Eisenhüttenstadt.
- Sozialpädagogische Beratung, Betreuung und Begleitung von Familien.
- Hilfen zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und der sozialen Kompetenz von Menschen mit Behinderung.
- Entwicklung und Förderung lebenspraktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten.
- Umgang mit Institutionen.
Durch die Arbeit des FED bekommen Menschen mit Behinderung die Möglichkeit mehr Autonomie und Selbstständigkeit außerhalb des Elternhauses zu erlangen. Dieser Ablösungsprozess (unter Berücksichtigung der Interessen von behinderten und nicht behinderten Familienangehörigen) trägt mit bedarfsorientierten und flexiblen Hilfen zur gleichberechtigten Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft bei. Dies ist für die Angehörigen eine faire Alternative zur Heimunterbringung von behinderten Angehörigen.
Die Urlaubsangebote für 2020 und 2021 wurden bereits veröffentlicht. Ein abwechslungsreiches Programm zwischen Berge und Meer wird den Reisenden geboten. Das Besondere, die Urlaubsorte sind auf maximal 4 Stunden Fahrtzeit gegrenzt. Das beliebteste Reiseziel ist Warnemünde. Aller zwei Jahre geht’s an die Ostsee und wird vor Ort, von den Mitarbeitern des FED, gleich wieder gebucht.
Alle Leistungen des FED können über den §45 SGB XI und der Verhinderungspflege abgerechnet werden. Die Mitarbeiter des FED sind bei Betreuungsnotfällen 24h erreichbar. Für einen Beratungstermin stehen wir Ihnen gern unter der Telefonnummer 03364 7695222 zur Verfügung. Na dann, schönen Urlaub!
Katrin Plink
Geschäftsführerin
Lebenshilfe Landkreis Oder Spree e.V.