Schlaubetal-Kurier, Dezember 2018
Die Lebenshilfe Landkreis Oder Spree e.V. eine Unterstützung zur Teilhabe im Schulalltag der Kinder
Für Lena ist es schon zur Normalität geworden, dass Frau Müller im Unterricht neben ihr sitzt. Frau Müller unterstützt Lena seit zwei Jahren im Schulalltag. Sie ist da, wenn Lena Hilfe braucht, z.B.: wenn es mal wieder knifflig wird, bei Lena die Konzentration nachlässt, oder Sie die Orientierung im großen Schulhaus und auf dem Pausenhof verliert. Frau Müller ist dann der Ruhepol und hilft Lena sich zurechtzufinden, gibt ihr Halt und Sicherheit, oder hilft ihr im Unterricht sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, um ihre Aufgaben erledigen zu können.
Lena geht wieder gern zur Schule. Früher war das nicht so. „Durch die Unterstützung von Frau Müller, ist es möglich, den Unterricht jetzt wieder kontinuierlicher durchzuführen. Früher mussten alle Kinder auf Lena warten. Das hat für Unruhe in der Klasse gesorgt.“ sagt die Klassenlehrerin. „Ein Gewinn für alle Beteiligten und für Lena. Sie ist auf einem guten Weg, bald selbstständig und ohne Hilfe den Schulalltag zu bewältigen“ schätzt die Klassenlehrerin ein.
Durch die Umsetzung der Inklusion, sind Schulen mit ihren Lehrkräften aufgrund der knappen personellen Ressourcen schnell an ihre Grenzen gekommen. Mittlerweile sind Schulbegleiter ein fester Bestandteil u.a. im Schulalltag und für viele Lehrer eine große Entlastung.
Frau Müller ist eine von 16 Schulbegleitern und Einzelfallhelfern der Lebenshilfe Landkreis Oder Spree e.V., die derzeit 17 Kinder in verschiedenen Einrichtungen im Landkreis betreuen.
Die Aufgaben der Schulbegleiter und Einzelfallhelfer sind sehr vielseitig und richten sich immer nach den individuellen Bedürfnissen, dem Unterstützungsbedarf und den Ressourcen der Kinder und Jugendlichen.
Aufgaben können u.a. sein:
- Hilfe und Unterstützung bei der Integration/ beim Beziehungsaufbau
- Strukturierung des Alltages,
- Stärkung der Sozialkompetenz
- Motivation zur Bedürfnisentwicklung und -äußerung
- Orientierung im Schulgebäude geben und trainieren
- Konfliktsituationen bewältigen
- das Selbstvertrauen des Schülers zu stärken
- Unterstützung beim Gebrauch üblicher Schulmittel
- zu motivieren sich eigene (erreichbare) Ziele zu setzen
- lernen mit Enttäuschungen und Emotionen umzugehen
- Rituale aufzubauen
- Hilfe bei der Nahrungsaufnahme
- Ermunterung und Hilfestellung bei der Mobilisierung
(z.B. bei Kindern die im Rollstuhl sitzen) - Blutzuckermessung einschließlich Insulingabe u.v.m.
um hier nur einige Beispiele zu nennen.
„Besonders wichtig ist uns die intensive Zusammenarbeit mit allen am Hilfeprozess Beteiligten (Eltern, Lehrer, Erzieher, zuständigen Ämter), um die soziale Teilhabe der Kinder und Jugendlichen zu stärken und eine gelingende Integration zu gewährleisten. Zudem nutzen unsere Einzelfallhelfer und Schulbegleiter interne und externe Weiterbildungen und regelmäßige Beratungen mit Anleitung von Fachkräften, um ihre Fachlichkeit zu erhöhen. Dieses Wissen lassen sie adäquat in ihren Arbeitsalltag einfließen um den individuellen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gerecht werden zu können.
Die Arbeit von Frau Müller entbindet den Lehrer nicht von seiner pädagogischen Verantwortung.“ so Katrin Plink, die Geschäftsführerin der Lebenshilfe Landkreis Oder Spree e.V.. „Unser Ziel ist es, die soziale Teilhabe der Kinder zu stärken und sie auf ihrem Weg in die Selbständigkeit zu unterstützen.“ sagt Sie. Frau Plink hat die Offenen Hilfen, zu der auch die Schul-und Inklusionsbetreuer gehören, in Eisenhüttenstadt aufgebaut und ein klares Ziel: „Die Inklusion für alle Kinder zu gewährleisten!“.
Die Schul- und Inklusionsbetreuer der Lebenshilfe Landkreis Oder Spree e.V. sind nicht nur in Schulen tätig. Sie werden auch in Kindertagesstätten, zur Hortbetreuung oder an Sonderpädagogischen Schulen eingesetzt um Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten, Traumata, ADHS, autistischen Störungen und psychischen Erkrankungen zu unterstützen.
K.Perlwitz
Teamleiterin Schul- und Inklusionsbetreuer
Anmerkung: Namen der Personen (Schüler/ Betreuer) geändert.
GeWi-Info, Winter 2018
In der Lindenallee 49 werden derzeit noch die letzten Handgriffe von den Baufirmen getätigt. Die Lebenshilfe Landkreis Oder Spree e.V. und die GeWi hatten am 13.11.2018 die zukünftigen Mieter, Angehörige und diejenigen, die es noch werden möchten, zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Der Ansturm an Interessierten war riesig.
Alle 12 Wohnungen sind bereits vergeben. Am Tag der offenen Tür konnten die neu gestalteten 2-Raumwohnungen bestaunt werden. Die Grundrisse und Ausstattung der Wohnungen haben viele Unentschlossene dazu überzeugt, den Schritt in ein eigenständiges „Wohnen“ mit Unterstützung der Lebenshilfe zu gehen. Gemeinsam mit der Lebenshilfe unterstützen und fördern wir gerne diesen Schritt.
Die Lebenshilfe und die GeWi sind bestrebt, weitere gemeinsame Projekte für Menschen mit Behinderungen zu schaffen. Unser gemeinsames Ziel ist es, diesen Menschen ein möglichst eigenständiges Leben mitten in der Stadt zu ermöglichen.
Sollten wir Ihr Interesse für diese Projekte geweckt haben, stehen wir Ihnen für Nachfragen gerne zur Verfügung.
MOZ,
Ein herzliches Dankeschön sagen wir heute auf diesem Wege der Industriebau Ost GmbH Eisenhüttenstadt und hier ganz besonders Herrn Weiß und Herrn Hoffmann.
Die Lebenshilfe e.V. Eisenhüttenstadt wandte sich an dieses Unternehmen und bat um Unterstützung bei der Errichtung ihrer Geschäftsstelle. Unser Anliegen wurde überprüft. Schnell und unbürokratisch wurde uns eine komplette Büroausstattung, eine Schreibmaschine, Büromaterial u.a. kostenlos übergeben Damit wurde dem Vorstand der Lebenshilfe eine gute materielle Grundlage gegeben, eine erfolgreiche Arbeit mit geistig behinderten Menschen und ihren Angehörigen zu leisten.
Wir wünschen dem Unternehmen für die Zukunft alles Gute!
Der Vorstand
Lebenshilfe e.V. Eisenhüttenstadt