MOZ 04.08.2008
ArcelorMittal WTUCHENN / 04.08.2008, 08:38 Uhr
Ohne Berührungsangst
Eisenhüttenstadt (MOZ) "Ich habe große Hochachtung für die Frauen und Männer, die in der Altenpflege, mit Behinderten und im sozialen Bereich arbeiten." - So oder ähnlich lauteten die bewundernden Äußerungen vieler Auszubildender von ArcelorMittal Eisenhüttenstadt, die kürzlich für zwei Wochen in Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt, der Lebenshilfe und der Stadt Eisenhüttenstadt mitarbeiteten und Erfahrungen sammeln konnten. "Früher habe ich immer die Straßenseite gewechselt, wenn ich behinderten Menschen begegnete. Ich hatte einfach Angst, wusste nicht, wie ich mich verhalten soll. Das ist jetzt völlig anders. Angst und Unsicherheit sind verschwunden nach den 14 Tagen im Behindertenwohnheim Vergissmeinnicht", sagte ein Anderer.
Wie kam das Unternehmen auf die Idee, Kaufleute, Industriemechaniker und Elektroniker während ihrer Ausbildung eine Praxisphase im Sozialen Bereich durchlaufen zu lassen? "Die Initiative wurde am "Runden Tisch Jugend - Wirtschaft" 2007 gestartet," so Arbeitsdirektor Rainer Barcikowski, der das Unternehmen bei diesem Zusammenschluss von Brandenburger und Berliner Unternehmen vertritt. "Die Kollegen von Heidelberger Druck aus Brandenburg und vom Unternehmen Partner der Jugend hatten mich sehr schnell überzeugt, dass das Projekt "Soziales Lernen" genau das Richtige für uns ist. Sozialkompetenz ist das Stichwort. Es genügt heute nicht mehr, ein guter Facharbeiter zu sein. Zur selbstverantwortlichen Arbeit im Team, zum verantwortungsbewussten Arbeitnehmer gehört die Fähigkeit, sich unerwarteten und neuen Situationen und Herausforderungen zu stellen."
"Wissen über soziale Zusammenhänge wird am besten durch praktisches Tun, also eigenes aktives Handeln vermittelt", so Betriebsratsvorsitzender Holger Wachsmann, der die Interessen der Arbeitnehmer auch im Ausbildungsausschuss vertritt. "Würde jeder Jugendliche eine Weile in sozialen Einrichtungen arbeiten, gäbe es keine rechtsradikalen Übergriffe auf Behinderte, kranke und alte Menschen mehr", ist Wachsmann überzeugt. Auch die Trägervertreter, die dem Unternehmen ihre Kooperationsbereitschaft über das "Forum Familie Eisenhüttenstadt" mitgeteilt hatten, waren sehr angetan von den jungen Leuten aus dem EKO. Alle wollen nächstes Jahr wieder Auszubildende aufnehmen.
MOZ 10.Juni 2008
Familien können auf den Verein zählen
Traditionelles Sommerfest der Lebenshilfe auf dem Hof des Hauses der Vereine
Eisenhüttenstadt (jp) Strahlender Sonnenschein lag am Freitag Nachmittag über dem Hof des Hauses derVereine im Stadthafenweg, wohin der Verein Lebenshilfe e.V. zu seinem traditionellen Sommerfest eingeladen hatte. Dort feierte man an diesem Tag auch das 15-jährige Bestehen der ambulanten Dienste. „Drei unserer Abteilungen, die Frühförder- und Beratungsstelle, der Familien entlastende Dienst und die Freizeit- und Begegnungsstätte wurden 1993 gegründet“, berichtete Katrin Plink, Leiterin der mobilen Dienste des Vereins, „und wir betreuen im gesamten Landkreis Oder-Spree inzwischen 250 behinderte Menschen.“ Dabei steht als ein Schwerpunkt die Frühförderung von Kindern, die mit geistiger Behinderung geboren werden, auf dem Programm.
Damit verbunden ist eine umfangreiche Betreuung der Familien. Bis in das Erwachsenenalter hinein können die Kinder in der Freizeit- und Begegnungsstätte einer gemeinsamen Freizeitgestaltung nachgehen, gemeinsame Reisen werden veranstaltet und Ausflüge führten bis an die Ostsee und in den Saurierpark Kleinwelka. „Darüber hinaus gibt es viele andere Aktivitäten wie Schwimmen und Bowlen, die gern angenommen werden“, so Katrin Plink. Wollen die Eltern der behinderten Kinder einmal in den Urlaub fahren oder müssen sie im Krankenhaus betreut werden, tritt der Familien entlastende Dienst in Aktion und kümmert sich um die Kinder. "Darüber hinaus zu unserem Verein auch das Heim Vergißmeinnicht am Fürstenberger Wasserturm und die City-WG, die betreute Wohnstätte für Erwachsene im Pionierweg“, fügt Vereinsgeschäftsführer Lutz Beyer hinzu. Sehr gute Beziehungen gibt es auch zu den Lebenshilfe-Werkstätten, die jedoch nicht zum Verein gehören, sondern ein juristisch Träger sind. „Eine sehr gute Zusammenarbeit verbindet uns auch mit dem Jugendamt“, so Beyer, „wenn Auffälligkeiten in Familien festgestellt werden, bekommen wir entsprechende Hinweise und können helfend eingreifen. Das hat sich besonders dort bewährt, wo das Kindeswohl gefährdet war.“
„Wenn wir heute so zurück denken, hat die Arbeit der Lebenshilfe ziemlich chaotisch an gefangen“, erinnert sich die Vorstandsvorsitzende Asta Junghardt, „wir sind durch die Republik gefahren und haben erst einmal Informationen gesammelt, wie die Arbeit zu organisieren ist.“ Damals stand der Familien entlastende Dienst im Vordergrund, damit den Eltern ein Urlaub gewährleistet werden konnte, indem sie sich auch von den Mühen der Pflege erholen konnten. Als problematisch erweist sich dabei immer wieder das es gerade fiür diesen Dienst keine gesetzliche Finanzierung gibt, so dass man auf Spenden und andere Geldquellen angewiesen ist. Manchmal gibt es dafür auch Fördermittel, aber das sind dann Entscheidungen, die vorher nicht in die Planung einbezogen werden können. Dem gegenüber gewähren die Krankenkassen finanzielle Unterstützung. „Wir finanzieren zum Beispiel die Ferienfahrten der Kinder“ berichtete Kerstin Jank, die als Vertreterin der Brndenburgischen BKK zum Sommerfest gekommen war. Während Asta Junghardt das Sommerfest eröffnete und sich bei ihren Mitarbeiterinnen für die geleistete Arbeit bedankte, bereitete sich die Tanzgruppe auf ihren Auftritt vor und die ersten Kinder fanden sich an der Hüpfburg, der Mal- und Bastelstraße sowie an den Punkten für die sportliche Betätigung ein.
Märkischer Markt, 28.11.2007
Lebenshilfe Eisenhüttenstadt e.V. kann mit dem Bau eines Sinnesgarten starten
Weihnachten steht vor der Tür und die Zeit für Geschenke ist da. Jeder Mensch freut sich über Aufmerksamkeiten, die man erhält und keiner soll vergessen werden. Über einen 2.000 Euro Scheck, konnte sich am Mittwoch Frau Gauger, Heimleiterin vom Wohnheim Vergißmeinnicht in Eisenhüttenstadt freuen. Spendiert hat das Geld C & A, die die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung unterstützten möchte. Frau Gauger erzählte, was damit passiert und berichtete, dass ein Sinnesgarten für die Behinderten entstehen soll. Die ersten Arbeiten sind im Gange, im Frühjahr sollen Hochbeete, wo Kräuter, Rosen und andere Pflanzen ihren Platz bekommen, folgen. Eine Klangschmiede ist in Planung, ein Sprudelstein soll gesetzt werden und eine Rollstuhlschaukel, wo die Behinderten mit Rollstuhl und Betreuer Platz haben, ist ein weiteres großes Ziel. Ist im Mai alles fertig, wird das mit einem schönen Fest gefeiert. Hier und da fehlt noch etwas Unterstützung, aber viele haben schon geholfen. Wer der Lebenshilfe Ortsvereinigung Eisenhüttenstadt e.V. etwas unter die Arme greifen will, der kann sich über das Telefon 03364 / 75 27 10 informierten oder auch in der Berliner Straße 15a vorbeikommen. Jede Hilfe ist wieder ein Stück Fortschritt, damit es den Menschen, die sich nicht selber helfen können, in unserer Gesellschaft gut und noch besser gehen kann. dg